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Myrrhe


Myrrhe wirkt schmerzlindernd

Die Heiligen Drei Könige haben das spätere Leiden Christi offenbar schon früh vorausgesehen und ihm zur Geburt ausser Gold und Weihrauch ein Schmerzmittel geschenkt: Myrrhe. Die schmerzlindernde Wirkung des aus Myrrhensträuchern gewonnenen Gummiharzes haben italienische Pharmaforscher der Universität Florenz in einem Tierversuch mit Mäusen nachgewiesen, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "Nature" (Bd. 379, S. 29, London).

Das Team von Piero Dolara verabreichte männlichen Albinomäusen Myrrhe und testete eine Viertelstunde später ihre Schmerzreaktion. Die Mäuse wurden auf eine 52 Grad warme Metallplatte gesetzt. Während die nicht mit Myrrhe behandelten Mäuse nach 14 Minuten vor Schmerz ihre Pfötchen leckten, spürten die myrrhebetäubten Mäuse die Hitze erst nach 19 Minuten.

Nach der Bibelgeschichte hat Jesus nicht nur zur Geburt, sondern auch noch am Kreuz - per Schwamm an einer langen Stange - Myrrhe bekommen. Damals war die schmerzstillende Wirkung des im nordöstlichen tropischen Afrika wachsenden Commiphora-Strauches offenbar bekannter als heute. Myrrhe wurde von den alten Ägyptern und den Juden zur Einbalsamierung und Salbung verwandt, Hippokrates empfahl es laut "Nature" zur Wundbehandlung und die Römer heilten mit Myrrhe-Tinktur Entzündungen der Schleimhäute in Mund und Augen.

APAnet, Dezember 1995


last update: 31.08.2015