CHRISTentum.ch
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Jesus

Die griechischen Buchstaben chi und ro stehen für Christus


Kein Macho

Er war kein Macho, obwohl er in einer höchst männerzentrierten Gesellschaft aufwuchs (...) Er unterlag, gerade als Mann, nicht der Macher-Mentalität, die immer versucht, das Leben in den Griff zu kriegen, über alles und jeden Macht auszuüben. Vielmehr lebte er ganz bewusst im Hier und Heute, schätzte den Wein und das fröhliche Feiern, weil er aus einem tiefen Bewusstsein der Geborgenheit in Gott heraus lebte. Er war kein Angepasster (...) vielmehr lag er dauernd im Clinch mit konservativen Zeitgenossen, wenn es um gesellschaftliche, politische und speziell religiöse Erwartungen ging. Er vertrat unmögliche Ansichten über Leute, mit denen man am besten nichts zu tun hat: Pennern, Prostituierten und Punks, ansteckend Kranken, Krüppeln und Kapitalisten. Alle, die ausgestossen und untergebuttert wurden - dazu gehörten damals auch die Frauen und Kinder - fanden in ihm einen Anwalt, erhielten ein tröstendes Wort und ein wenig Zuneigung, die ihnen von anderen verweigert wurde. Jesus war kein einsamer Held, auch wenn dies die spätere Verehrung so nahezulegen scheint. Vielmehr lebte er mit Freunden und Freundinnen zusammen, zog mit ihnen durchs Land und legte besonderen Wert auf diese Gemeinschaft, die anders sein sollte als üblich. (...) Er erzählte den Menschen Geschichten davon, worum es im Leben tatsächlich geht und warum die Welt leider so ist, wie sie ist. Seine Vision von einem guten Leben für alle, das nicht mehr bestimmt wird von Angst, Unterdrückung, Hass, Machtstreben, Hunger, Ausbeutung, Leistungsdruck usw. fasste er zusammen in dem Wort vom Reich Gottes, das er in vielerlei Bildern und Gleichnissen umschrieb. Die konsequente Übereinstimmung zwischen dem, was er sagt und tut, begeistert seine Zuhörer und Beobachter immer wieder neu, einzelne sogar so sehr, dass sie mit ihm gehen oder zumindest an ihrem Platz ein neues Leben wagen, weil er ihnen Mut gemacht und eine hoffnungsvolle Perspektive für die Zukunft gezeigt hat. 
Reiner Jungnitsch



Der Gekreuzigte

In meinen nächtlichen Gesprächen mit dem Herrgott habe ich stets ein Bild vor mir: den gekreuzigten Jesus, der seine Arme weit ausbreitet, um alle zu empfangen. Das ist die Aufgabe der Kirche, damit sie das Gebet des Herrn verwirklichen kann: Alle sollen eins sein. 
Johannes XXIII. (31.5.1963, wenige Tage vor seinem Tod)

Der Herr schreibt manchmal nicht auf Bronze, sondern auf Staub. Wenn die Schrift trotzdem bleibt, wird klar, dass das allein das Verdienst Gottes ist. Ich bin der Staub. 
Albino Luciani, Bischof von Venedig, späterer Papst Johannes Paul I.



hotel jesus

leer der eisschrank im hotel jesus keine fische kein brot auch
tafelnd und schwatzend leben die gäste von der hand in den mund
plötzlich und niedergekniet wäscht der chef den kellnern die füsse
ratlos mustert der reiche jüngling das treiben im haus: wo führt das noch hin?
johanna susanna legen diskret ihre schecks in die kasse: alles soll gratis für alle sein
das hotel jesus hat zimmer für viele petrus der concierge verteilt die schlüssel

kurt marti



Christus - Fundament


last update: 26.08.2015