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Predigt

Gelegentlich habe ich von einem Lichte in der Seele gesprochen, das ungeschaffen und unerschaffbar ist. Genau dieses Licht pflege ich stets in meinen Predigten zu berühren.
Meister Eckhart

Der Reformator Martin Luther (1483-1546) gab den Predigern den Ratschlag mit den drei "auf": "Tritt frisch auf, mach's Maul auf, hör bald auf."

Wenn Menschen Liebe gepredigt wird,
lernen sie nicht lieben, sondern predigen.
Alice Miller, geb. 12.1.1923, Psychoanalytikerin und Schriftstellerin ("Am Anfang war die Erziehung"), Schweiz

Wenn Franz von Assisi dann hervortritt und vor vieltausend Menschen das Wort Gottes predigte, trat er gleich sicher auf, wie wenn er mit einem vertrauten Genossen spräche. Die grösste Volksmenge sah er wie einen einzigen Menschen an, und einem einzelnen sprach er mit derselben Sorgfalt zu, wie wenn er eine grosse Schar vor sich hätte.
Aus der Lauterkeit seines Herzens erfloss ihm die Sorglosigkeit, eine Predigt zu halten; und ohne viel Überlegung redete er, dass es allen wunderbar und unerhört schien. Gelegentlich hatte er auch zuerst überlegt, was er predigen wollte; wenn er aber dann vor das Volk trat, so konnte er sich an nichts mehr erinnern, und weil er nichts zu sagen wusste, bekannte er dem Volke ohne Scheu, er habe viel überlegt, aber es falle ihm jetzt nichts wieder ein - aber dann kam es auf einmal mit solcher Beredsamkeit aus seiner inneren Fülle hervor, dass er die Zuhörer in Staunen versetzte. Es konnte auch vorkommen, dass er gar nicht sprechen konnte, dann gab er den Scharen einfach den Segen und entliess sie mit diesem allein wie mit der eindringlichsten Predigt.

Franz von Assisi predigte den Ungelehrten in kräftigen, fassbaren Bildern; war er sich doch bewusst, dass es mehr auf die innere Kraft als auf Worte ankommt.
Dabei verstand er es, den Gebildeten, die für Feinheiten empfänglich waren, Gehaltvolles und Erhabenes mitzugeben. Mit wenig Worten konnte er an das Unaussprechliche rühren, und mit feurigen Bewegungen und Gesten riss er die Zuhörer zum Himmlischen fort. Er benötigte nicht gesuchte Finessen des Gedankens. Reden, die nicht seine persönlichen waren, hielt er nicht. Was seinen Worten Nachdruck verlieh, war die unverfälschte Kraft und Weisheit Christi.
Ein belesener und beredter Mann, seines Zeichens Arzt, sagte einmal von ihm: "Die Predigten anderer kann ich Wort für Wort behalten - bei Franz entschwindet mir alles, was er sagt; und wenn ich versuche, einiges im Gedächtnis zu behalten, scheint es mir immer wieder nicht dasselbe, was zuvor seinen Lippen entströmte."

Ich weiss, dass meine Hörerschaft sehr klein ist. Ich weiss auch, dass die vier alten Damen dösen, während ich rede. Aber das hat keine Bedeutung. Ich bin Bischof für diese Leute, und Gott ist Zeuge meines Tuns. Ich bereite meinen Unterricht vor, als ob ich in einer vollen Kathedrale sprechen müsste. Bevor ich auf die Kanzel steige, wende ich mich an die Schutzengel aller Gläubigen meines Vikariats und bitte sie, mein Wort zu allen zu bringen, auch zu den Gläubigen, die nie zur Kirche kommen.
Johannes XXIII., damals in den 30-er Jahren Bischof in der Türkei

Einmal zitierte Luciani, der spätere Papst Johannes Paul I., den heiligen Augustinus: "Um zu predigen, muss man vorher beten!" und er übersetzte das in seine eigenen Worte: "Um von Gott zu sprechen, muss man zuerst zu Gott sprechen."



verkündigung

wort! wort!

komm
kling
in
köpfe

komm
kreis
durch
körper

komm
klag
wo
kälte

komm
kämpf
wo
käfig

komm
kehr
was
kehricht

komm
krön
mit
klarheit

kurt marti (mein barfüssig lob. gedichte)



Predigtsammlung




last update: 18.08.2015