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Prophet Jeremia



"Ich kann doch nicht reden. Ich bin noch so jung." Der Herr streckte seine Hand aus und legte sie Jeremia an den Mund. Er legte sein Wort in den Mund des Propheten. Von Gott berufen, das ist alles andere als ein sanftes Ruhekissen!

In seiner Tempelrede (Jeremia 7) warnt der Prophet davor, Sicherheit durch Frömmigkeit zu erlangen. Stattdessen ruft er dem Volk zu: "Bessert euer Verhalten und Tun! Dann will ich bei euch wohnen." Die Gerechtigkeit soll geübt werden, und man soll nicht anderen Göttern nachlaufen. Es gilt, die Fremden, Waisen und Witwen nicht zu unterdrücken. Bange fragt Gott in der Buchrolle des Propheten Jeremia: "Ist denn mein Haus eine Räuberhöhle geworden?"

Baruch, sein Freund und Schüler, hat Aufzeichnungen von den Reden des Propheten gemacht. Das Volk wollte ihn töten, doch da wehrte sich Jeremia! Und das Volk sah ein, dass der Herr durch ihn redete. Doch es ist das Schicksal der Menschen, durch die Gott redet, abgelehnt zu werden: Block, Gefängnis, Zisterne.

In seinen Selbstbekenntnissen gesteht er Vorwürfe, die er sich selber macht, Zweifel quälen ihn: "Zum Gespött bin ich geworden. Du hast mich betört, Herr. Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde!"

Doch wir lesen nicht nur Gerichtsworte, Unheilszeichen, bei Jeremia, sondern auch Zusagen des Heils, Verheissungen des neuen Bundes: "Es wird der Tag kommen, da ich mit Israel einen neuen Bund schliesse. Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es ihnen aufs Herz. – Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein."

Baruch hat uns von Jeremia, der um 600 v.Chr. lebte, ein umfangreiches Buch von insgesamt 52 Kapiteln hinterlassen.


last update: 01.09.2015